Weggeschaut
Fazit
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Fazit

6 Jahre zwischen Herz und Verstand, 6 Jahre, in denen ich nicht wusste, wem ich vertrauen konnte und wem nicht. 6 Jahre, in denen ich einen Fehler nach dem anderen machte, 6 Jahre, die ich eigentlich hätte verhindern können.

Aber hätte ich sie wirklich verhindern können? Habe wirklich nur ich Fehler gemacht? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich ihm vertraut habe, doch er hat dieses Vertrauen zerstört, hat mich nur ausgenutzt. Er war wie ein Vater für mich, mit ihm konnte ich eigentlich über alles reden. Wahrscheinlich fühlte ich mich deshalb zu ihm hingezogen. Aber musste ich deshalb gleich meine Jugend verkaufen? Fragen über Fragen, auf die ich auch bis jetzt keine Antwort habe.

Ich sagte weder Ja noch Nein, ich ließ alles nur geschehen. Jahrelang. Es gab für mich keinen Ausweg. Ich hatte nur die Wahl zwischen Schweigen, oder einen Menschen, der mir was bedeutete, für immer zu verlieren. Vielleicht hätte ich mich wehren können, vielleicht auch nicht. Heute weiß ich, dass es der bessere Weg gewesen wäre. Aber ich wollte ihn nicht verletzen, obwohl er es war, der mich jahrelang verletzte.

Ich verstehe nicht, wie so etwas überhaupt geschehen konnte, wie so etwas über 6 Jahre lang tot geschwiegen werden konnte. So viele Leute wussten davon, doch keiner hat sich verpflichtet gefühlt, mir zu helfen. Keiner hat es gewagt den entscheidenden Schritt zu tun. Selbst ich musste mir vorwerfen lassen, nichts unternommen zu haben.

Am liebsten würde ich das ganze so schnell wie möglich vergessen, diese 6 Jahre für immer aus meiner Erinnerung streichen. Aber ich denke, dass ich es nie vergessen werde.