Brief ans Innere Kind
Hallo Du!
Ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll, denn ich kenne dich ja
gar nicht. Und doch bist du ein Teil von mir. Ich habe auch nie
geglaubt, dass es dich gibt, doch jetzt möchte ich dich gern
kennenlernen. Ich weiß jetzt, dass es dich gibt. Aber du bist mir
total fremd. Ja, es macht mir sogar Angst, zu wissen, dass du da
bist. Vielleicht, weil ich so wenig über dich weiß. Eigentlich weiß
ich gar nichts über dich. Aber ich weiß jetzt, dass du da bist,
auch wenn ich dich noch nicht persönlich kenne. Aber das soll sich
jetzt ändern.
Zuerst einmal möchte ich mich bei dir entschuldigen, dass ich dich
so lange ignoriert habe, dass ich nichts von dir wissen wollte. Es
muss schrecklich für dich gewesen sein, so ganz allein, voller
Angst, keinen zu haben, der dich tröstet, der dich mal in den Arm
nimmt. Aber ich verspreche dir, ich werde ab jetzt immer für dich
da sein. Ich will dich nie wieder allein lassen. Das habe ich lange
genug getan.
Ich möchte gern wissen, was du denkst, was du fühlst, wie es dir
geht. Möchte mit dir Freud und Leid teilen. Und ich werde auf dich
aufpassen. Das verspreche ich dir. Es wird dir nie wieder jemand
weh tun, es ist vorbei, ein für alle Mal. Du brauchst keine Angst
mehr zu haben. Ich weiß nicht, ob du Vertrauen zu mir finden
kannst, nachdem ich so lange nichts von dir wissen wollte. Es tut
mir so leid. Vielleicht fangen wir beiden gemeinsam einfach neu an.
Dennn ich möchte dich wahnsinnig gern kennen lernen und ab sofort
immer da sein, wenn du mich brauchst.
Vielleicht kannst du mir verzeihen, vielleicht aber auch nicht.
Aber gib mir wenigstens eine Chance, für dich da zu sein. Ich würde
mich sehr freuen.
In Liebe
Christina
geschrieben am 26.03.05